Der „Sangria Fußball Talk“ auf Spocht 1 – Ausgabe 08 „Meister-Cup spezial“ vom 10.12.2017


Durch die Sendung führt Tomaso Di Sombrero
Gäste: Stanley Cupsieger (Manchester City), Mützchen (Hibernian Edinburgh), Sippie (Servette FC), Sir Coulman (Borussia Dortmund) und Nick McMoney (Tottenham Hotspur)


TDS: „Liebe Zuschauer, nach der Einstimmung auf das Finale des Inter-Cups und des Pokalsieger-Cups begrüße ich Sie heute sehr herzlich zum dritten Teil unserer Trilogie. Der Meister-Cup – das Beste vom Besten, die Creme de la Creme, das Sahnehäubchen auf dem Kakao, der Stern der Sterne… nennen Sie es, wie Sie wollen.“

TDS: „Finale im Meister-Cup also – das bedeutet wie jedes Jahr Tottenham Hotspur als Goliath gegen einen David, der versuchen wird mit seiner Steinschleuder einen vernichtenden Treffer zu erzielen… ich sehe schon im Augenwinkel, dass Nick McMoney bereits ein wenig Schnappatmungen bekommt – denn eins muss man vorab klar sagen: das ist eine bärenstarke Leistung, nahezu Jahr für Jahr im Finale zu stehen und dies immer wieder aufs Neue zu bestätigen. Und gegenüber steht Borussia Dortmund. Ein Märchen wie aus Tausend und einer Nacht – irgendwer kam in 2012 auf die komische Idee als Drittligist bei Star-Manager Sir Coulman anzufragen, ob er nicht seinen warmen Sessel bei Inter Mailand aufgeben möchte und nochmals ganz von vorne anfangen mag. Und nun steht man nur wenige Jahre später im Finale des Meister-Cups.“

TDS: „Genug erzählt… Sir Coulman, - ich sagte es gerade eben bereits - Borussia Dortmund ist ja Ihr zweiter Verein, nachdem Sie lange erfolgreich bei Inter Mailand die Zügel in der Hand hielten. Seit 2013-1 sind Sie nun beim BVB, haben diesen von der dritten Liga zurück in die erste Liga gebracht und inzwischen auch in der Spitze etabliert. In 2016-1 wurde noch das Inter-Cup-Finale verloren, doch unter dem Strich wissen Sie, wie man europäische Titel sammelt… Sie sind einer der wenigen Manager mit der ‚Internationalen Dreierkrone‘, konnten also jeden Titel mindestens schon einmal halten – doch für die Borussia wäre es der erste Internationale Titel.
Die Vorfreude auf das Finale ist sicher groß. Wie gehen Sie und das Team mit der Situation um ?“

Sir Coulman: „Zuerst einmal Danke für die Krönung und dafür, dass ich heute hier im Sangria-Talk dabei sein darf! Sicher ist die Vorfreude im gesamten Verein und bei unseren Fans sehr groß. Eine feurige Motivationsrede muss ich daher sicherlich nicht halten. Da das erste Finale unglücklich im Elfmeterschießen verloren wurde, werden wir versuchen es diesmal besser zu machen. Dazu gehört es auch cool zu bleiben und die wahrscheinlich wenigen Chancen die Tottenham zulässt eiskalt zu nutzen - daher machen wir nun Mittagsschlaf in der Eistonne… Alle Spieler müssen bis zum Finale nach dem Sandmännchen ins Bett und Co-Trainer Felix M. macht ein spezielles Vorbereitungscamp. Dazu werden wir auch weitere neue Maßnahmen im Vorfeld austesten.“

TDS: „Und bei Ihnen, Nick McMoney ? Auch Sie gehören inzwischen zum Inventar von Tottenham Hotspur, sind inzwischen seit 2007-1 ununterbrochen hier aktiv und jetzt kommt es: letztmals in der Saison 2009-1 nicht unter den zwei besten Teams der Premier League platziert gewesen. Und bevor das zu langweilig wird, haben Sie mit Ihrem Club Europa auch schon erobert… von den letzten 5 Meister-Cup-Finals waren Sie viermal mit von der Partie und konnten dabei dreimal den Olymp besteigen. Alle Ihre Titel aufzuzählen würde die Sendezeit sprengen – das Wort Respekt ist an der Ecke beinahe zu schwach.
Wie schaffen Sie es, jedes Jahr, Wettbewerb für Wettbewerb, Ihr Team immer wieder so zu motivieren, dass Sie nicht von der Erfolgspur abkommen ?“

Nick McMoney: „Vielen Dank für die warmen Worte zur Begrüßung! Eines vorweg: trotz der vielen Titel aus der Vergangenheit ist es immer wieder ein schönes Gefühl und eine Bestätigung, einen Titel zu holen, einen Wettbewerb zu gewinnen und ein Ziel zu erreichen.
Meine Hauptmotivation ziehe ich daraus allerdings nicht mehr. Auch finanziell ist es für die Spurs mittlerweile nicht mehr so wichtig wie früher, unbedingt Titel holen zu müssen. Meine Hauptmotivation ziehe ich daraus, mich immer wieder auf neue Bedingungen, Regeln und Gegner einstellen zu müssen, Strategien und Taktiken dahingehend anzupassen und dennoch erfolgreich zu bleiben.
Früher ging es zum Beispiel primär darum, ablösefreie Spieler zu holen und ein Jahr später teuer zu verkaufen - seit einigen Regeländerungen bekommen die Spurs (berechtigterweise) kaum noch Spieler im Vertragspoker. Später ging es darum, möglichst intelligenten und kreativen Handel mit managerlosen Clubs zu treiben - mittlerweile gibt es sehr gute Regeln, die das fast vollständig verhindern. Dann war es ein einträgliches Geschäft, jugendliche Talente en masse zu holen und diese teurer wieder zu verkaufen - heute sind die Einstiegspreise für diese Top-Talente so hoch, dass sich das nicht mehr lohnt.
Ich prophezeie, dass die Spitzenclubs wieder mehr und mehr dazu übergehen, fertige Top-Spieler im mittleren und höheren Alter zu holen. Es wird spannend sein zu beobachten, wie schnell andere Clubs der jeweiligen Strategie der Spurs folgen werden.“

TDS: „Als die Saison startete – haben Sie da nicht gleich bereits für das Finale gebucht ?“

Nick McMoney: „Nein, ehrlich gesagt nicht. Ab dem Viertelfinale geht es im Wesentlichen um Glück, und nicht um Leistung oder Stärke, denn die ist fast überall gleich. Es gibt keine Differenzierung mehr in dieser Phase des Meister-Cups. Meiner Meinung nach sind es viel zu viele Clubs, die eine Maximalstärke aufweisen. Es ist viel zu einfach geworden, diese Stärke zu erreichen. Deshalb plädiere ich sehr dafür, entweder die Kosten für Top-Spieler in Bezug auf das Gehalt deutlich zu steigern oder alternativ die Maximalstärke auf 13 oder 14 zu erhöhen - verbunden natürlich mit höheren Gehalts- und Ablösekosten. Es muss wieder schwieriger werden, die Maximalstärke zu erreichen. Wenn die Spurs es dann schaffen würden, stärkeseitig besser als andere Teams zu sein würde ich mich auch trauen, am Anfang der Saison bereits das Finale zu buchen.“

TDS: „Vielen Dank, Nick McMoney. Ich gebe zu, das Wort ‚Maximalstärke‘ heute erstmals gehört zu haben, aber genau das macht einen Weltklasse-Manager aus, der vergibt da sogar noch Punkte. Zurück zu Ihnen, Sir Coulman, als die Saison startete – was war da ihr ursprüngliches Ziel im Meister-Cup ?“

Sir Coulman: „Ehrlich ?! Das Finale ! Ich bin noch nie in einen internationalen Wettbewerb gegangen um nur mal dabei zu sein oder ein wenig Geld zu machen. Und wenn ich dann auch noch im Meister-Cup starten darf - lautet die Devise ‚Wir erklimmen den Berg bis zur Spitze‘ !“

TDS: „Auch diese Frage hatte ich vorgestern und gestern bereits gestellt: Manchmal gibt es im Laufe einer Saison bzw. eines solchen Wettbewerbs ein Schlüsselspiel oder ein magisches Spiel. Was war für Sie der Moment in dem Sie erkannten ‚das kann dieses Jahr der ganz große Wurf werden‘ ?“

Sir Coulman: „Es war kein besonderes Spiel, sondern die Ausgangssituation. Nach unserem Heimsieg gegen Braga war klar, dass wir nur noch einen Heimsieg brauchen um durch zu sein, da unsere direkten Verfolger CD Teneriffa und AS St. Etienne sich im gegenseitigen Aufeinandertreffen Punkte wegnehmen würden.“

TDS: „Und bei Ihnen Nick McMoney ? Wenn man über Jahre hinweg den Fußball so dominiert, ist die Gefahr groß, doch mal von einem David übertölpelt zu werden. Gab es dieses Jahr ein Spiel, in dem Ihnen bewusst wurde, dass es auch ganz schnell passiert sein kann und man ist raus ?“

Nick McMoney: „Natürlich sind wir immer die Gejagten. Trotz des immer maximalen Einsatzes in den internationalen Wettbewerben über die letzten fast 20 Saisons und unendlich vielen Punkten, die wir für England geholt haben, ist verständlicherweise der Reiz bei den Premier League Managern groß, den Spurs einen auszuwischen und auch mal einen anderen Meister zu sehen. Übertragen gesagt wird jeder deutsche, der nicht Bayern-Fan ist, zum Fan der grauen Maus Wolfsburg, wenn die Chance besteht, dass die Wölfe den Bayern den Titel vor der Nase wegschnappen. Insbesondere der geschätzte Kollege freethank drückt in seinen Kommentaren und Berichten häufig das aus, was wahrscheinlich einige denken. Damit muss ich leben, und das macht natürlich auch gerade einen Reiz aus. Aber klar ist: wenn man immer versucht auf allen drei Hochzeiten zu tanzen ist die Meisterschaft unmöglich, wenn die Gegner mit högschter Motivation gegen die Spurs antreten.
In den Pokalwettbewerben ist das etwas anders: solange wir mit vollem Einsatz zu Werke gehen wird es schwer, uns zu schlagen.“

TDS: „Umso beeindruckender, sich kaum Schwächen zu erlauben oder nachlässig zu werden – aus meiner Sicht ein Topverein mit Topmanager und Topspielern. Daher mal ganz optimistisch gedacht: warum werden Sie das Finale gewinnen ?“

Nick McMoney: „Weil es schlicht keine Möglichkeit für den BVB gibt, in Bezug auf Stärke, Einsatz, Alter, Stimmung, Trainer und Prämie mehr als die drei Tore gegen mich zu schießen, die ich auch schießen werde - es sei denn es gibt ihn doch, den ominösen Zufallsfaktor. Das ist ein Punkt, der mich massiv ärgert. Ich bin dagegen, dass es so einen Faktor geben soll. Wenn es ihn aber gibt, dann muss das zumindest offengelegt werden, mit welchen Wahrscheinlichkeiten so etwas passiert.
Falls es ins Elfmeterschießen geht: ich kenne die Strategie vom Sir aus vielen Duellen - ich werde vorbereitet sein und gewinnen!“

TDS: „Ok, also ich höre raus 3:3 und dann Zufallsfaktor… nun ja. Sir Coulman, immerhin erwartet ihr Gegenüber dass ihr Team 3 Treffer erzielen wird. Nun auch Sie, mal ganz optimistisch gedacht: warum werden Sie das Finale gewinnen ?“

Sir Coulman: „Nun, ich sprach ja schon von den neuen Maßnahmen. Meine Sekretärin hat ein Glücksschwein ins Büro bekommen - dieses Vieh ist jetzt schon 9x dem Schlachter entkommen. Wir haben der Mannschaft einen Traumdeuter zur Seite gestellt - und egal was wer träumt...es heißt immer: ‚du gewinnst das Finale‘! Die 9 ist meine persönliche Glückszahl und dies wird mein neuntes internationales Finale werden. Aber unser größter Pfand ist Oma Malteser ! Dieser personifizierte Glücksbringer wird bald 99 und sitzt bei mir auf der Bank, mit 9 Kröten in der Tasche und geheimen Utensilien.“

TDS: „Na prima, das klingt beinahe schon nach Voodoo… aber eventuell ist es dann das, wie es zu einem ominösen Zufallstor kommt – ein Fallrückzieher von Oma Malteser in der Nachspielzeit.“

Nick McMoney: „Ich möchte noch eine Sache sagen, die mir auf dem Herzen liegt. Ich finde es überaus spannend zu beobachten, wie sehr die Appelle von Sir Coulman in Deutschland, doch bitte endlich auch international mit Einsatz zu Werke zu gehen, kritisiert wurden. Trotzdem scheint es gefruchtet zu haben und die meisten Manager machen Ihren Teams auch international Beine - sehr zum Wohl vom Sir, der so auch mal die Chance hatte, Meister zu werden...als allerletztes Wort: meinen absoluten Respekt an den Sir, was er in den letzten Jahren von Null auf in Dortmund aufgebaut hat. Dies sollten sich vielleicht alle Manager mal anschauen, die nach wie vor behaupten, dass Mannschaften wie die Spurs einen so großen Vorsprung durch Möglichkeiten aus der Vergangenheit haben, dass es nicht möglich ist, sie einzuholen. Der Sir beweist das Gegenteil, dafür wirklich allerhöchsten Respekt.

TDS: „Ganz im Ernst, Nick McMoney – sensationelles Statement. Vielen Dank. Ich finde es überaus beeindruckend, wenn man in der Lage ist, wenige Tage vor einem so großen Finale dem Gegner eine solch authentische Wertschätzung entgegenzubringen. Ein großer Tag für den Fairplaygedanken.“

TDS: „Nun aber wie beinahe gewohnt, zum Abschluss noch die Frage an die übrigen Manager nach dem Ausgang des Finals im Meister-Cup. Wieder mal Tottenham oder doch tatsächlich Dortmund ? Daher noch ganz kurz, bitte nur Ihr Tipp: wer gewinnt dieses Saison den Meister-Cup ?“

Stanley Cupsieger: „Im Meister-Cup drücke ich aus nationaler Verbundenheit den Spurs meine Daumen. Ich denke auch, dass Tottenham als Favorit ins Spiel geht und seine Erfahrung ausspielen kann.“

Mützchen: „Tottenham.“

Sippie: „Borussia Dortmund. Nicht nur, weil ich ein schwarzgehest Herz habe, sondern weil dort seit Jahren hervorragende Arbeit geleistet wird, die nun endlich gekrönt werden sollte.“

TDS: „Also dann: der Worte sind genug gewechselt – lasst endlich Taten folgen. Meinetwegen kann der morgige Montag ausfallen und es ist direkt Dienstagabend. Ich für meinen Teil bin heiß wie Frittenfett und ich hoffe, wir konnten in den letzten Tagen das Feuer auch bei unseren Zuschauern weiter entfachen. Und damit heißt es nun wie immer zum Abschluss: bis zum nächsten Mal – und: der Ball ist dein Freund.“

Großen Resepkt für deine Mühen SirUlrich! Ich hoffe bezüglich meines Lieblingsvereines , dass der Sir das Rennen macht.

Sir Ulrich ein RIESENLOB !

Sehr unterhaltsam, alle drei Sangria Talk's sind Spitze !!!

Vielen Dank an meinen Kollegen Nick Mc Money und TDS für die anerkennenden Worte - freut mich

Omma fällt nie - außer auf die Knie, wenn der BVB Rot Weiß Essen schlägt oder Aris mal was gewinnt, was nicht nur den Aufstieg der Amateure nach sich zieht, sei es im Lotto!
Bei dem Lob an den Sir, finde ich es bemerkenswert, wie Inter (Ex-Sir) und Brescia (Ex-Knatterton) den Abflug gemacht haben. Wäre doch mal nen Thema für Interviews oder Artikel :-)
Ansonsten mag ist gerne Sangria, während Omma eher für Tequila ist (mit Wurm!)

Ich prophezeie, dass die Spitzenclubs wieder mehr und mehr dazu übergehen, fertige Top-Spieler im mittleren und höheren Alter zu holen. Es wird spannend sein zu beobachten, wie schnell andere Clubs der jeweiligen Strategie der Spurs folgen werden.“
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Habe genug 12er die du haben kannst Nick..glw zum Pott ! Hauptsache nicht Nordsjaelland :d

Danke für die Glückwünsche!

3 Finals, dreimal gleiche Stärke, dreimal Elfmeterschießen...was soll ich sagen, Glückspiele finde ich persönlich langweilig.

Julian, bin gespannt auf die Preise die du aufrufst 😉